Rezession auf windows.developer: Cloud Migration

03. Juni 2013, 08:14

Das vorliegende Buch verspricht nicht nur den Weg in die Cloud zu ebenen, sondern gar das Wesentliche, das man über die Cloud wissen muss zu vermitteln. Ein gewagtes Ziel , bedenkt man, dass die Wolken-Thematik nach wie vor mit Skepsis behaftet ist. Denn sie bedeutet unweigerlich auch einen Wandel der IT-Systeme; ein Stück weit weg von handwerklicher Fertigung – und ja: Softwareentwicklung hat durchaus Züge klassischen Handwerks- hin zu industrieller Produktion. Das Problem ist dabei wahrscheinlich weniger, dass sich die IT-Gemeinschaft dem Wandel prinzipiell versperren will, sondern vielmehr, dass sie in ihrer Ganzheit oft abstrakt wirkt; wenig greifbar. Dabei muss alles nicht befremdlich sein: Die Cloud sei etwa vergleichbar mit einem Mietauto, wird im Buch beschrieben: Die Möglichkeiten für den Nutzer sind zwar etwas geringer, aber dafür muss er sich auch um weniger kümmern.

Die Autoren, insgesamt 51 an der Zahl, bemühen sich einen ganzheitlichen Blick auf das Paradoxon „Cloud“ zu vermitteln. Auf rund 250 Seiten wird aufgedröselt, was man sich darunter überhaupt vorstellen muss, welche Möglichkeiten, Chancen und Risiken sie eröffnet und weiter gefasst auch, was dies unternehmensorganisatorisch und qualitativ bedeutet.

Die Autoren richten sich dabei vornehmlich an Manager und Unternehmer, die sich über Cloud Services informieren wollen, ohne dadurch selbst gleich Spezialisten werden zu müssen. Doch auch Interessierte können aus dem Buch sicherlich ein allgemeines Verständnis schöpfen. Das Versprechen lautet, dass man an nur einem Wochenende alle relevanten Aspekte erkennen und verstehen lernen soll. Zunächst wird ein Einstieg ins Thema geboten, der auch gleich eine wichtige Frage aufwirft: „Ist die Cloud überhaupt vermeidbar?“ Die Autoren geben keine eindeutige Antwort, aber eine Vorahnung: Noch vor 20 Jahren wurden Geschäftsleute mit zunächst koffer- dann backsteingroßen Mobiltelefonen belächelt, heute nutzen 4,4 Millarden Menschen Handys, die inzwischen auch über Telefonie hinaus genutzt werden: „Der Bezug zur Marktentwicklung in der Mobilfunksparte könnte ahnen lassen, wie es in Sachen Cloud-Computing weitergeht.“ Am Beispiel der fiktiven „Clever AG“ wird dann veranschaulicht, wie der Wechsel in die Cloud in der Praxis aussehen könnte. Der Leser soll Parallelen zum eigenen Business erkennen, die Chancen, Herausforderungen und Fragen auf seinen eigenen Use Case anwenden. Für besonders Eilige findet sich ein Kapitel, in dem auf nur 30 Seiten alle relevanten Themen noch einmal kurz und knapp zusammengefasst sind. Detailliertere Auseinandersetzungen finden sich in Kapitel 3. Hier wird auch die Sicherheit der eigenen Daten in der Cloud ausführlich besprochen. Den Abschluss machen praxisnahe Informationen, wie z. B. eine Übersicht der Anbieter, der Ablauf der Zertifizierung und die Verrechnung. Am Beispiel realer Unternehmen werden schließend noch Fallstudien von Cloud-Gängen dargestellt.

Insgesamt bietet das Buch wirklich einen runden Überblick zum Thema: Womit hat man es eigentlich zu tun, welche Punkte (und es sind nicht wenige) sind zu beachten, und wie vollzieht sich der Wechsel in die Wolkenwelt? Die Autoren geben ihren Lesern das nötige Werkzeug an die Hand, nicht etwa um den Gang in die Cloud selbst zu vollziehen. Vielmehr lernen sie, den entsprechenden IT-Verantwortlichen die für ihr Unternehmen wichtigen Fragen zur Wolke zu stellen.

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