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sich außerhalb der Unternehmensfirewall. Die Services werden oft als
Abonnement oder Subskription angeboten. Die dazu notwendigen
Betriebsmittel befinden sich im Eigentum des Providers und werden durch
diesen betrieben. Der Kunde mietet nur implizit die Ausrüstung. Die Nutzer
sind organisatorisch untereinander nicht verbunden.
Eines der wesentlichsten Merkmale einer Public Cloud ist, dass der
Anwender hier keinerlei Einfluss darauf nehmen kann (weder technisch
noch vertraglich), wer noch alles diesen oder andere Services des Anbieters
nutzt. Eine Anpassung an spezifische Anwenderanforderungen ist
üblicherweise nur sehr eingeschränkt möglich und eher unerwünscht.
Individualisierung steht den Skalierungs‐ und Effizienzinteressen des
Betreibers gegenüber. Die Cloud‐Nutzer teilen sich (unwissentlich oder im
Ausmaß und Umfang unbekannt) die zugrunde liegende Infrastruktur, die
aber vom Anwendungslayer komplett abstrahiert wird. Im reinen idealen
Cloud‐Modell sind alle dem konkreten Service dienenden Ressourcen und
Infrastrukturen für den Benutzer nicht kontrollierbar. Eine Lokalisierung der
Ressourcen ist in der Regel nicht gegeben oder möglich und nicht
Bestandteil der Liefervereinbarung. Gerade in diesem Punkt wird es in
Zukunft am ehesten zu Anpassungen der derzeitigen Bedingungen kommen
müssen, um rechtliche Gegebenheiten marktkonform abzubilden (z.B.
Leistungserbringung in einem Rechenzentrum in Europa). Eigentümer und
Betreiber einer Public Cloud ist meist ein IT‐Dienstleister oder IT‐
Großkonzern (Microsoft, Google, Amazon etc.).
Amazon und Google sind Unternehmen, die ihre für das eigene
Unternehmen wichtigen Services und ihre besonderen Kernkompetenzen
samt dazu notwendiger Tools im Sinne der Diversifizierung auch am
Drittmarkt als Cloud‐Service anbieten. Durch Einsatz von
hochstandardisierten, skalierbaren (und in der Regel virtualisierten)
Ressourcen, unterstützt durch hochgradige Automatisierung, werden
Skalen‐ und Konsolidierungseffekte erzielt. Größter Nutzenfaktor neben den
Kosten ist aber das „On/Off“‐ bzw. „Pay per use“‐Konzept für jene Kunden,
die mit den angebotenen Standards ausreichend Funktionalität vorfinden.
Die Vorteile dieses Modells sind:
Public Cloud Infrastructure as a Service (IaaS)
:
Ein ideales Szenario
für Unternehmen, die nicht in eigene IT investieren wollen und
gleichzeitig Kosten sparen möchten. Damit können vorab
Investitionen vermieden bzw. je nach Nutzung in Betriebskosten
gewandelt werden. Die Kontrolle über die Prozesse ist bei diesem
Modell noch sehr hoch.