Seite 18 - CLOUD Migration - Alles was Sie über die CLOUD wissen müssen

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Für die Marketingabteilungen ist der Hype Cloud schon wieder langsam 
vorbei. Zu wenig neu und interessant ist das Thema, um damit große 
Aufmerksamkeit zu erlangen. In der realen Umsetzung ist man im 
Entwicklungszyklus aber gerade mal in der Mitte angekommen. Erste 
Investitionen wurden gemacht, erste Lösungen ausprobiert. Manche mit 
recht bescheidenem Erfolg. Zu isoliert wurde das Thema betrachtet, zu 
wenig Know‐how und Best Practice war vorhanden, um die Cloud zu 
bewältigen. Dennoch wurde in den letzten zwei Jahren auch immer klarer, 
dass mit der Cloud unglaubliche Potenziale geweckt werden konnten, und 
somit war die Cloud auch nicht sofort vom Tisch, sondern eher in eine 
abwartende Parkposition verfrachtet worden. 
Die Cloud ist ein Game‐Changer – und sie ist Teil eines größeren Ganzen. Die 
vierte industrielle Revolution – die Digitalisierung der Produktion, der 
Produkte, der Kommunikation – ist im Gange, und Themen wie globale 
Netze, riesige Rechenleistungen, Cloud, Social Media und Mobile Data für 
mündige und mobile User ergeben erst das Gesamtbild. In jedem Bereich 
sind seitens des Anbieters und des Nutzers eine Reihe von Hausaufgaben zu 
machen, andernfalls – wie bei jedem kurzsichtigen Zugang – ist die Gefahr 
der isolierten und zu engstirnigen Prüfung der Herausforderungen groß und 
ein Scheitern fast schon vorprogrammiert.  
Somit ist die Cloud ein Sinnbild für New School und die drastischen 
Veränderungen unserer Welt, der Wirtschaft und der Gesellschaft. Die Cloud 
stellt Ressourcen, bisher erfolgreiche Prozesse, Organisationen, Produkte 
und wissende Spezialisten vor teilweise gravierende Veränderungen und 
komplexe Herausforderungen. Nicht alles ist von Vorteil. Nicht alle werden 
gewinnen. Manches will vermieden werden. Aber die Veränderung selbst ist 
bereits im Gange und kann nicht mehr aufgehalten werden. 
1.1.1
Ist die Cloud überhaupt vermeidbar? 
Vor fast 30 Jahren trugen die ersten Geschäftsleute ein kleines Köfferchen 
mit sich, damit sie von ihren Reisezielen aus mit ihren Unternehmen Kontakt 
halten konnten. Wenige Jahre später waren diese Köfferchen bereits zu 
hundeknochengroßen Mobiltelefonen geschrumpft. 
Damals war die landläufige Meinung, dass man so ein technisches Spielzeug 
eigentlich nicht brauchte. „Wozu soll das gut sein? Wenn ich was zu 
telefonieren habe, kann ich das auch ohne Handy tun, Telefone gibt’s 
überall“, war die weitverbreitete Volksstimme.