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Wichtig ist, dass Energieeinsparung zur Chefsache gemacht wird, also das
Top‐Management involviert wird. Speziell für den Datacenter‐Bereich wurde
von der EU ein „Code of Conduct on Data Centers“ bereitgestellt, in dem in
einem Best Practices Guide
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Empfehlungen für die Akteure am Markt
gegeben werden. Dies beinhaltet die Anbieter von Rechenzentrumsfläche,
die Managed Service Provider und auch die Kunden, also Anwender der
Services, und was jede Partei zur Energieeinsparung beitragen kann.
Auch hier liegt also eine ganzheitliche Herangehensweise vor, die alle
Ebenen der IT, also Hardware, Software und Endgeräte umfasst.
3.7.4
Optimierungsmöglichkeiten
Welche Möglichkeiten hat nun das Rechenzentrum eines Cloud‐Services, um
seinen CUE‐Wert zu optimieren?
In jedem Fall kann der CUE‐Wert durch die Wahl des Standorts und des
Energielieferanten sowie durch das proaktive Management der eingesetzten
Systeme reduziert werden. In den letzten zehn Jahren haben USV‐Systeme
oder Kühlaggregate enorme Fortschritte gemacht, sodass ein Tausch der
Systeme durchaus Sinn machen kann.
Eine weitere Möglichkeit zur Reduktion des CUE‐Faktors besteht darin, falls
erneuerbare Energie vor Ort nicht bezogen werden kann, zumindest
andernorts die Erzeugung von erneuerbarer Energie zu fördern, ein Weg,
den zum Beispiel Google eingeschlagen hat. Der Handel mit RECs
(
Renewable Energy Credits) ist eine weitere Alternative, wenn keine direkte
Möglichkeit besteht, erneuerbare Energie zu beziehen – so kann man damit
die Schäden zumindest rechnerisch kompensieren.
Wie bereits erwähnt, werden 80 Prozent der Energie nicht im
Rechenzentrum, sondern beim Endkunden verbraucht. Um den
Energieeinsatz auch vor Ort zu reduzieren, ist einer der Ansätze, eine
ganzheitliche Betrachtung einzuführen, wie wir in einem Beispiel nun sehen
werden:
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‐
center‐development