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Eine erwähnenswerte Initiative wird von Microsoft verfolgt, indem das
Unternehmen versucht, seinen Environmental Footprint durch drei
Initiativen zu reduzieren und bis 2013 carbon‐neutral zu werden:
lean – green – accountable
sind die drei Schlagworte, hinter denen sich ein Vorgehensplan verbirgt.
Unter
lean
versteht man die Reduktion von Treibhausgasen durch
Verringerung der Flugreisen sowie den Einsatz effizienter Technologien.
Dazu gehört das Ziel, in allen Rechenzentren einen PUE von 1,125 und
darunter zu erreichen.
Unter dem Thema
green
werden Entscheidungen zusammengefasst,
nachhaltiger mit Energie umzugehen, also Kauf von RECs, Montage von
Solaranlagen auf den Rechenzentren, Einkauf von umweltfreundlicher
Energie usw.
Accountable
,
ein weiterer wichtiger Punkt, bedeutet, dass die Carbon‐Daten
errechnet und damit transparent werden und auch deren Impact erklärt
wird.
Wie sieht die Realität aus?
Laut einer IBM‐Studie
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beträgt die durchschnittliche Serverraumgröße in
Österreich 25 Quadratmeter. Zur Kühlung kommen großteils nicht‐
redundante, ineffiziente Kühlsysteme, teilweise Kombigeräte aus dem
nächsten Baumarkt, zum Einsatz. Dies trägt nicht wirklich zur
Energieeffizienz bei, und so mancher Geschäftsführer hat seinen IT‐Leiter
gefragt, wieso denn die Stromkosten trotz Winter und damit keiner
notwendigen Raumkühlung so hoch seien.
Also wird eine Menge Energie noch immer in nicht optimierte Systeme
(
keine Virtualisierung) gesteckt, die dezentral unter schlechten
Voraussetzungen betrieben werden. Als Generalregel kann gesagt werden,
dass jeder nicht‐virtualisierte Server, in einer Büroumgebung betrieben,
sicher über seine Lebensdauer mehr Energiekosten verursacht als seine
Anschaffungskosten waren.
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