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Aufbewahrungspflichten und ‐fristen von Dokumenten im Krankenhaus“
(
Stand Mai 2011) finden sich Aufbewahrungsfristen sowie
Ausnahmeregelungen und ‐pflichten zwischen einem und 30 Jahren, die
korrekt abgebildet sein wollen und im Falle eines Rechtsstreits
ausschlaggebend für den Prozessverlauf sein können. Sie gelten auch für
den Bestand der Haftpflichtversicherung einer medizinischen Einrichtung.
Eine Vereinfachung der Aufbewahrung durch Vereinheitlichung der
Aufbewahrungsfristen hat sich in verschiedenen konkreten Fällen als nicht
praktikabel erwiesen, da hierdurch das Gebot der Datensparsamkeit des
Bundesdatenschutzgesetzes (BDSG) missachtet wird.
Haftungsrisiken im Auge behalten
Die Folge der dargestellten Situation ist, dass der Haftung, insbesondere der
Klinikleitung, ein besonderes Augenmerk geschenkt werden muss.
Wie in jedem Unternehmen gilt auch hier die Anforderung an die Organe
der Gesellschaft, die „Sorgfalt eines ordentlichen und gewissenhaften
Geschäftsleiters“ aufzuwenden. Geschieht das nicht, droht eine
Pflichtverletzung, die sich insbesondere in einem Organisationsverschulden
oder einem Überwachungsverschulden äußert.
Unter der Führung des Europäischen Branchenkompetenzzentrums für die
Gesundheitswirtschaft (EUBKZGW) und der Medicus Service GmbH mit Sitz
in Berlin wurde eine technische Lösung entwickelt, die die folgenden
Kernaspekte adressiert:
1.
Einhaltung gesetzlicher Bestimmungen, insbesondere des Datenschutzes und
der Archivierungsfristen,
2.
Budgetentlastung durch „Pay per use“‐Verfahren statt hoher Hard‐ und
Softwareinvestitionen, um dem wachsenden Datenvolumen zu begegnen,
3.
Verbesserung der Datenzugänglichkeit bei berechtigtem Interesse und damit ein
Aufbrechen dezentraler Datenhaltungen inklusive der Datenspeicherung in
medizinischen Geräten.
Investitionen in Hard‐ und Software nicht erforderlich
Die entwickelte IT‐Architektur ist insbesondere geeignet, um die
Forderungen nach Budgetentlastung und Zugänglichkeit der Daten zu
gewährleisten.
Innerhalb der medizinischen Einrichtung werden die Daten aus den
verschiedenen Datenspeichern entnommen und verschlüsselt. Nach dem
Verschlüsselungsschritt werden sie in verschiedene Datenspeicher