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2.4.2
Akteure und Markt für Cloud‐Services
Am Markt selbst treffen zwei neue Rollen aufeinander: der Cloud‐Service‐
Provider und der Cloud‐Service‐Buyer.
Cloud‐Service‐Provider (Cloud‐Anbieter)
Entsprechend der gängigen Formel werden drei Typen von Cloud‐Service‐
Providern unterschieden:
Infrastruktur‐Provider: Versorgung der Rollenträger in der gesamten
Wertschöpfungskette mit den Rechen‐ und Speicherleistungen, die
erforderlich sind, um Anwendungen in der Cloud betreiben zu
können. Sie bieten das infrastrukturelle Rückgrat von Cloud‐
Computing.
Plattform‐Provider: bieten ein Umfeld, in dem Cloud‐Anwendungen
bereitgestellt werden können. Sie fungieren als eine Art
Kataloganbieter, die die Services verschiedener Diensteanbieter
bündeln.
Software‐Provider: Entwickeln und Betreiben von Software‐Services,
die auf Cloud‐Computing‐Plattformen angeboten werden und
Zugang zu Hardware und Infrastruktur der Infrastruktur‐Provider
ermöglichen. Sie bilden Mehrwert für die Unternehmenskunden und
für die Provider von aggregierten Services.
Enterprise Cloud‐Service Buyer (Cloud‐Nutzer)
Der Enterprise Cloud‐Service‐Buyer (Unternehmenskunde) ist der ultimative
Käufer (Buyer) und Anwender (End User) von Cloud‐Services.
Cloud‐Services werden vom Cloud‐Service‐Provider über ein Internetportal
verfügbar gemacht und vom Unternehmenskunden im Self‐Service
provisioniert und über das Internet genutzt. Abgerechnet wird über ein Pay‐
per‐use‐Preismodell. Die Nutzer müssen IT‐Ressourcen nicht mehr selber
physisch anschaffen und betreiben, sondern beziehen Infrastruktur,
Plattformen und Applikationen als Services aus dem Internet. Cloud‐
Computing verändert die Preisgestaltung von IT‐Services. Es bietet den
Unternehmen die Möglichkeit, von einem Preismodell mit fixen IT‐Kosten
auf eines mit flexiblen Kosten, das „Pay per use“‐Modell, zu wechseln. Dies
ermöglicht es, die Capital Expenditures (CAPEX) in Operational Expenditures
(
OPEX) umzuwandeln. Dadurch werden Cloud‐Services attraktiver als IT‐
Services aus eigener IT.