57
Skaleneffekte und Pay‐per‐use‐Preismodell
Eines der gewichtigsten Argumente für Cloud‐Computing sind die Economies
of Scale, also positive Effekte auf die Kostenstruktur beim Betrieb von
größeren Einheiten, z.B. Rechenzentren für Cloud‐Services. Unter normalen
Umständen verfügt ein Cloud‐Service‐Nutzer nicht über die gleichen
Möglichkeiten, die Gesamtbetriebskosten im eigenen Rechenzentrum so zu
reduzieren, wie dies ein großer Cloud‐Anbieter kann.
Die Abrechnung von Cloud‐Services erfolgt nutzungsabhängig, da nur
tatsächlich genutzte Dienste bezahlt werden müssen. Cloud‐Computing
transformiert die Ökonomik weg von kapitalintensiven Investitionen hin zu
einem „Pay as you go“‐Service‐Level‐Agreement, welches dem Nutzer
jeweils so viele Kapazitäten garantiert, wie er in einem bestimmten Moment
gerade benötigt.
Wie steht es mit der Kostenfrage von Private Clouds?
Private Clouds oder hochautomatisierte, virtualisierte und selbst verwaltete
interne Rechenzentren sind für manche Unternehmen möglicherweise die
ideale Lösung. Sie bringen einige der Skaleneffekte, die auch die öffentliche
Cloud zu bieten hat, wenn auch in weit geringerem Umfang. Gleichzeitig ist
der Betreiber des Rechenzentrums in der Lage, individuelle Sicherheits‐,
Performance‐ oder Compliance‐Anforderungen zu erfüllen, die durch eine
öffentliche Cloud nicht immer gewährleistet werden können. Es ist schwer
(
wenn überhaupt) möglich, eine Private Cloud so kostengünstig wie eine
Public Cloud zu betreiben, jedoch manchmal aus anderen
unternehmerischen Gründen unumgänglich.
2.4.3
Der Cloud‐Markt und die Marktdynamik
Der Benutzer als treibende Kraft im Cloud‐Markt
Im heutigen Kontext wird die Entwicklung vom Benutzer vorangetrieben. Die
treibende Kraft im Cloud‐Markt resultiert aus einer Reihe von
Konsumtrends. Dies gilt besonders für „Bring Your Own Device“ (BYOD), also
den Trend, dass Mitarbeiter auf ihren eigenen Endgeräten Anwendungen für
berufliche Zwecke einsetzen. Die Kaufkraft verschiebt sich von den
kommerziellen Strategieentscheidungsträgern zur Einzelperson – statt ein
Business‐to‐Business (B2B) – eher in Richtung eines Business‐to‐Consumer
(
B2C)‐Markts, in dem alle Benutzer ihre eigenen Entscheidungen treffen
möchten.