149
können. Diese Angebote erlauben es Cloud‐Nutzern, Individualsoftware zu
erstellen oder zu implementieren.
Beispiele für PaaS sind Googles App Engine, IBMs Rational Portfolio und
Microsofts Azure SQL.
Software as a Service (SaaS)
Die Anwendungs‐ oder auch Applikationsebene ist der derzeit am häufigsten
angebotene und diskutierte Cloud‐Service. Das „Software as a Service“‐
Vertriebsmodell existiert schon lange am IT‐Markt und wurde erst später in
das Serviceebenenmodell aufgenommen. Den Anspruch als Cloud‐
Computing‐Service erfüllt es allerdings nur dann, wenn das Angebot massiv
skalierbar, mehrmandantenfähig und elastisch flexibel ist und auch den
anderen Cloud‐Computing‐Attributen entspricht. Der Kunde nutzt eine
Software nach dem „Pay as you go“‐Modell und muss sich um zugrunde
liegende Basistechnologien (wie Infrastruktur oder Plattform) nicht
kümmern. Alle darunter liegenden Komponenten sind mit einem Preis
abgedeckt und in der Regel sogar für den Benutzer transparent.
Beispiele für SaaS sind die Angebote Google Gmail, IBMs Lotus Live, CRM
von Salesforce.com, Netsuite oder SPScommerce.net.
Das folgende Beispiel zeigt, wie sich die einzelnen Cloud‐Services in einem
Projekt abbilden lassen.
Es soll eine einfache Webapplikation für ein Unternehmen umgesetzt
werden, die es den Kunden des Unternehmens erlaubt, Produktabfragen
durchzuführen. Als erster Projektschritt wird eine Abschätzung der Nutzung
gemacht und daraus die benötigten IT‐Ressourcen hergeleitet. Im nächsten
Schritt wird ein Programmierer mit der Erstellung der Programmlogik, der
Webseiten und der Datenbankstruktur beauftragt. Jetzt folgt die
Bereitstellung für die Kunden des Unternehmens, und hier erfolgt auch eine
Entscheidung, die benötigte Hardware (Infrastruktur) nicht selbst zu
betreiben, sondern bei einem Cloud‐Anbieter entsprechend Infrastructure
as a Service zu mieten. Für dieses Projekt wird in der ersten Phase ein Server
mit lokaler Datenbank und Webserverfunktionalität ausreichen. Die
Entscheidung wird für einen Server in der Amazon EC² getroffen. Dieser
Server steht ab dem BIOS komplett unter der Kontrolle des Projekts und
genügt den Ansprüchen vorerst. In der zweiten Phase, wenn es absehbar ist,
dass dieser Kundenservice vermehrt genutzt wird, wird es angebracht sein,
durch Maßnahmen für eine bessere Skalierung und Verfügbarkeit zu sorgen.
Daher sieht die Phase II des Projekts vor, das Projekt für PaaS zu optimieren.
Phase II besteht aus einem Redesign der Webapplikation, einer Anpassung