22
1.1.2
Die Cloud als Wegbereiter für die digitale Zukunft
Man spricht heute häufig vom Informationszeitalter. Möglicherweise
beginnt das Informationszeitalter im Sinne einer vierten „digitalen“
industriellen Revolution erst jetzt, und alles, was man in den letzten 50
Jahren an rasanter IT‐Entwicklung erlebt hat, ist nichts im Vergleich zu dem,
was noch erwartet werden kann.
Nochmals ein Vergleich zum Automobil: Bis Henry Ford die
Fließbandfertigung der „Tin Lizzie“ einführte, von der es nur ein einziges,
standardisiertes Modell gab, wurden Autos handwerklich und individuell
zusammengebaut, keines glich dem anderen. Ähnlich verhält es sich mit
vielen Rechenzentren. In den oftmals kleinen Rechenzentren – oder
Rechnerräumchen – mittelständischer Unternehmen stehen manchmal alte
und neue Server nebeneinander, oftmals überlastet, mitunter im Leerlauf.
Von Energieeffizienz keine Spur, der Stromverbrauch für Kühlung und
Ausfallschutz liegt auf gleichem Niveau wie der Stromverbrauch für die
Server selbst. Die eingesetzte Software ist vielleicht bereits in die Jahre
gekommen und wurde mit dem Argument der Differenzierung vom
Wettbewerb eventuell als Auftragsentwicklung individuell programmiert.
Die Pflege erweist sich daher als kompliziert und aufwendig, da der
Auftragsentwickler vom Markt verschwunden ist, und an eine
Weiterentwicklung der Lösung ist nicht zu denken.
Im Gegensatz dazu sind Cloud‐Rechenzentren mit modernsten Servern
ausgestattet, die möglichst in virtualisierter Form und in Vollauslastung
betrieben werden, skalier‐ und erweiterbar je nach Bedarf und mit bester
Energieeffizienz, quasi vergleichbar mit der Produktion der einheitlichen
„
Tin Lizzies“ von Ford. So lassen sich Betriebskosten optimieren. Darauf
installiert werden ebenfalls weitgehend standardisierte
Softwareanwendungen, die in der Lage sind, eine Vielzahl
unterschiedlichster Kunden in sauber getrennten Datenräumen mit der
gleichen Funktionalität zu versorgen. Über das Internet kann der Kunde,
gleich an welchem Ort der Welt, geräteunabhängig auf die Cloud‐Services
zugreifen. Die Software wird stets auf aktuellem Stand gehalten, und der
Kunde muss sich nicht selbst mit Administrationsaufgaben herumschlagen.
Hinsichtlich der Sicherheit sind professionelle Cloud‐Dienstleister bedacht,
ein hohes Niveau einzuhalten. Schon lange wird von Sicherheitsexperten
angeführt, dass viele kleine und mittelständische Rechenzentren auf
Cyberattacken und Unternehmensspionage nicht ausreichend vorbereitet
sind.
Das Internet der Dinge